Wels
Der Wels
Der Wels ist die größte Fischart der europäischen Binnengewässer. Die meisten Welse werden etwa 1,30 bis 1,60 Meter lang, Tiere von mehr als zwei Metern Länge sind ausgesprochen selten. Nur ausnahmsweise erreicht der Wels bei optimalen Lebensbedingungen Längen von deutlich mehr als zwei Metern. Osteuropa hatte lange Zeit die besten Welsgewässer. Im rumänischen Donaudelta wurden in den 80er Jahren große Welse von über 100 kg gefangen.
Der Wels besitzt einen walzenförmigen Rumpf und einen seitlich zusammengedrückten Schwanz. Der Kopf ist breit und abgeplattet. Das mit Hechelzähnen besetzte große Maul hat an seiner Oberlippe oberhalb der Mundwinkel zwei bis über den Ansatz der Bauchflossen reichende bewegliche Bartfäden. Die vier kleinen, an der Unterlippe sitzenden Bartfäden sind nicht beweglich. Schuppen sind nicht vorhanden, die Seitenlinie ist vollständig. Die Rückenflosse ist sehr klein, eine Fettflosse fehlt. Die Afterflosse ist sehr lang und mit der Schwanzflosse verbunden. Der Rücken ist olivgrau bis blauschwarz. Die Grundfärbung der Seiten und des Bauches ist ein schmutziges Weiß. Die Seiten sind mit großen dunkelgrauen (-blauen) Flecken und Netzzeichnungen marmoriert. Die Marmorierung verliert sich zum Bauch hin. Welse werden bis zu 80 Jahre alt und haben ein sehr gutes Gehör.
Der Wels laicht im Mai bis Juli bei einer Wassertemperatur von mindestens 18 C ab. Zu dieser Zeit finden sich die Welse paarweise an flachen Uferstellen oder auf Überschwemmungswiesen zusammen. Die großen, schwach gelblichen Eier werden nach einem turbulenten Liebesspiel auf Wasserpflanzen abgelegt. Die Eier(bis zu 30.000 pro Kilogramm Körpergewicht) und oft auch noch die geschlüpften Larven, werden von den Elterntieren bewacht. Nach ca. 3 Tagen schlüpfen die 5 mm langen Larven. Bis zum sechsten Lebenstag zehren die Larven von ihrem Dottersack, der anfangs eine Größe von 3 mm hat. Erst dann geht die unscheinbare, transparente Larve im Freiwasser der aktiven Aufnahme von Zooplankton nach.
Er bewohnt als räuberischer Grundfisch Seen und größere, ruhig fließende Flüsse und Ströme. In seinem Wohngewässer bevorzugt er überhängende Uferböschungen, versunkene Bäume und Pflanzenbestände. Hier versteckt er sich als Einzelgänger tagsüber im Schlamm eingegraben. Gegen Abend geht der Wels auf Nahrungssuche. Mit seinen langen, beweglichen Barteln verfügt er über einen sehr guten Tast- und Geruchssinn, was ihm das Aufstöbern von Nahrungstieren auch im Dunkeln möglich macht. Als junger Fisch nimmt er typische Bodennahrung wie Insektenlarven, Würmer, Schnecken und kleine Krebse auf. Größer geworden ernähren sich Welse dann hauptsächlich von Fischen, jagen aber auch mit fortschreitender Größe Wasservögeln, Amphibien und kleinen Säugetieren nach.
Einen eindrucksvollen Film zum Wels - wenn auch mit einem etwas reißerischen Titel - finden Sie hier:
Wels auf dem Vormarsch?
In den letzten Monaten häufen sich die Meldungen über Fänge von kleineren Welsen in einer Länge von 20 bis 40 Zentimetern in der Hase. Auch größere Exemplare wurden schon gefangen.
Dieser Fisch, der in den letzten Jahrzehnten in der Hase und ihren Nebengewässern nicht nachgewiesen werden konnte, scheint sein Verbreitungsgebiet auszudehnen. Besonders im unteren, eher naturbelassenen Bereich der Hase scheint der Bestand stärker zuzunehmen.
Nach Auskunft des Gewässerwarts des Landesfischereiverbands Weser-Ems e.V., Bodo Zaudtke, ist zu vermuten, dass der Wels von der Ems, wo er vor vielen Jahren als Besatz eingebracht wurde, eingewandert ist. Da dieser Fisch erst bei höheren Wassertemperaturen von ca. 18 bis 20 0 C im Frühsommer laicht, liegt die Vermutung nahe, dass vor allem der warme Sommer 2003 sowie die höheren Temperaturen im Mai/Juni 2006 zu einer hohen Aufwuchsrate geführt haben.
Der Vorstand des Fischereivereins Löningen weist darauf hin, dass in Abstimmung mit dem Landesfischereiverband Weser-Ems sowie dem Fischereikundlichen Dienst des Niedersächsisches Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit(LAVES) das Mindestmaß für den Wels(bisher 60 cm) aufgehoben wurde.
Sämtliche gefangenen Welse müssen dem Gewässer entnommen, verwertet und für die Dokumentation in die Fangmeldung eingetragen werden.
Ein Umsetzen in andere Gewässer ist nicht erlaubt!
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