Bauarbeiten am Löninger Mühlenbach
MT-Bericht November 2016
Knapp vier Wochen nach dem ersten Spatenstich (MT berichtete) schreiten die Arbeiten zur Renaturierung des Löninger Mühlenbachs zügig voran. In der etwa 900 Meter langen Ausbaustrecke, die sich nördlich des vorhandenen Bachverlaufs befindet, sind schon die neue Flusstalaue und der künftige Verlauf des Mühlenbachs erkennbar. Parallel zu den Aushubarbeiten, die eine auf solche Projekte spezialisierte Firma aus Verl bei Gütersloh ausführt, werden die neuen Uferböschungen durch Grassoden befestigt, so dass sie sich im Laufe des nächsten Jahres stabilisieren können. Anfang 2018 sollen dann das neue Bachbett geflutet und die Arbeiten oberhalb der Duderstädter Brücke fortgeführt werden. Als Fernziel ist für die gesamte Strecke bis Löningen eine ähnliche Renaturierungsmaßnahme geplant. Hierfür läuft seit einiger Zeit das notwendige Flurbereinigungsverfahren. Die "Vorratsflächen" der Stadt Löningen werden dadurch an den Löninger Mühlenbach gelegt, die Flächen der Landwirte an die trockeneren Standorte in Richtung Duderstadt Weg.
Anders als beim alten kanalartigen Bachbett wird der Mühlenbach künftig in vielen geschwungenen, naturnah verlaufenden Mäandern das Gebiet durchfließen. Das alte Bachbett wird dann als Altwasser Fischen, Vögeln, Amphibien und Insekten einen neuen Lebensraum bieten, fehlen doch nach dem Gewässerausbau in den 60-iger Jahren weitgehend die Laich- und Rückzugsräume für diese Tiergruppe.
Am Rande des Flusslaufs sollen Randstreifen, ein Auenwald, Erlen-Bruchwälder und Kleinwasserzonen entstehen. Durch diese Maßnahme wird eine ökologisch hochwertige Flusstalaue mit Flachwasserbereichen entstehen. Damit wird ein wichtiges und zukunftweisendes "Leuchtturmprojekt" der Stadt Löningen, so Bürgermeister Marcus Willen in seiner Begrüßungsrede beim Ersten Spatenstich, zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Löninger Mühlenbachs realisiert.
Bereits im Verlauf des Jahres 2005 war der Löninger Mühlenbach gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie(EG-WRRL) in einem aufwändigen Verfahren untersucht worden, wobei die ökologischen und ökonomischen Verhältnisse die Hauptschwerpunkte bildeten. Er war vor Jahrzehnten durch Begradigungs- und Entwässerungsmaßnahmen stark in seinem Verlauf und seiner Struktur verändert worden, ähnelt also mehr einem Entwässerungskanal. Ziel der Untersuchungen war damals festzustellen, durch welche Maßnahmen und mit welchen Kosten der Zustand des Mühlenbachs entscheidend verbessert werden könnte. Schnell stellte sich aber heraus, dass die Renaturierung des gesamten Mühlenbachs mit seiner Gesamtlänge von 24 Kilometern in den Bereichen Löningen, Lastrup und Cloppenburg Millionen an Kosten verursachen würde.
Dank des Engagements des Löninger Bauamtsleiters Hermann Dirks in enger Zusammenarbeit mit Manfred Kramer(Hasewasseracht), Jürgen Herpin(Dachverband Hase), dem Fischereibiologen Dr. Jens Salva(Landesfischereiverband Weser-Ems) sowie den Planungsbüros Diekmann & Mosebach aus Rastede und IDN aus Oyten kann jetzt zumindest im Bereich Löningen eine wesentliche Verbesserung realisiert werden, da diese Flächen mit einem hohen Faktor als Kompensationsflächen für versiegelte Flächen in Bau- und Industriegebieten angerechnet werden können.
Die Arbeiten zur Renaturierung und Herstellung einer Flusstalaue des Löninger Mühlenbachs im Bereich Duderstadt haben am 18. Oktober 2016 begonnen. Nach jahrelangen Planungen, in die der Biologe des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, Dr. Jens Salva, eingebunden war, geht es jetzt endlich los. Damit wird ein wichtiges und zukunftweisendes Projekt der Stadt Löningen zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Löninger Mühlenbachs realisiert.
Etwa 800 Meter rechtsseitig unterhalb der Duderstädter Brücke werden in einem ersten Bauabschnitt bearbeitet. Hier entstehen ein neues, geschwungenes Bachbett und Feuchtflächen, die bei Hochwasser geflutet werden. Vorerst wird das neue Bachbett nur ausgestaltet, im nächsten Jahr erfolgt dann der Anschluss an das alte Bachbett, so dass dieses dann zum Stillgewässer wird. Dann werden auch Flächen oberhalb der Duderstädter Mühle in Angriff genommen.
Die Kosten von etwas über 500.000 Euro werden ausschließlich aus Kompensationsmitteln bezahlt, die beim Bau von Straßen, Baugebieten und Industriegebieten anfallen.
>> HIER << gibt es noch mehr Infos.
Auf der >> Website << der ausführenden Firma Böwingloh & Helfbernd GmbH aus Verl gibt es ein
paar Infos zum Projekt.