2021: Entschlammung der Altarme Haseknie und Heck
Pressebericht im März 2021
Amphibienfahrzeug befreit Altarme von Schlamm
- Fischereiverein wendet große Kosten auf -
Mit einem erheblichen finanziellen und technischen Aufwand hat nun der Fischereiverein Löningen die Unterhaltungsmaßnahmen an seinen Gewässern fortgesetzt. Nachdem im Jahr 2016 mit Unterstützung des Landkreises Cloppenburg eine Laichzone am Altarm Bunnen überarbeitet und erweitert werden konnte, wurden im Winter 2020 an den Altarmen Schelmkappe und Bunnen mit Hilfe eines langarmigen Baggers Schlammablagerungen aus den Gewässern entfernt.
Da der Baumbestand an einigen Gewässern, vor allem am Altarm Haseknie in Löningen und den Heckenkölken in Böen, eine Entschlammung mittels eines Baggers nicht zulässt, konnte für diese Maßnahme erstmalig ein Amphibienfahrzeug einer Firma aus dem Kreis Brake eingesetzt werden. Es verfügt über eine Schlammpumpe, die den Faulschlamm vom Bodengrund saugt und ihn über eine Strecke von bis zu 40 Metern auf angrenzende Flächen schleudert. Die Maßnahme konnte so früh vorgenommen werden, bevor die Brut- und Setzzeit begonnen hat.
Im Laufe der Jahrzehnte hatten sich in vielen Gewässern durch starken Laubeintrag große Schlammschichten gebildet. Diese waren besonders bei niedrigen Wasserständen, wie sie in den letzten Sommern aufgetreten sind, aber auch bei langem Eisgang, eine große Gefahr für Fische und Amphibien. In den letzten Jahren war es in einigen Gewässern durch Sauerstoffarmut durch diese Bedingungen schon häufiger zu einem Fischsterben gekommen. Vor allem am Altarm Haseknie waren während der letzten Hitzeperioden Schlammbänke entstanden, die zu großen Geruchsbelästigungen und entsprechenden Beschwerden der Anwohner geführt hatten.
"Der Fischereiverein Löningen hat die erheblichen Kosten für diese Maßnahmen aufgewendet", betont der Vorstand des Fischereivereins, " weil wir davon ausgehen, dass dieser Aufwand nachhaltig die ökologische Situation unserer Gewässer verbessert. Das gilt umso mehr, weil man vielleicht damit rechnen muss, dass die Sommer immer weniger Niederschläge bringen."
Fakten:
In einem ausgewogenen Gewässer bauen Mikroorganismen Einträge wie z.B. Laub ab, wobei sie Sauerstoff verbrauchen. Ist ein Gewässer zu stark verschlammt, wird für den Abbau sehr viel Sauerstoff benötigt. Zusätzlich verbrauchen die im Wasser lebenden Tiere ebenfalls Sauerstoff. Somit kann bei ungünstigen Verhältnissen, z.B. hohen Wassertemperaturen und geringem Wasservolumen, eine Sauerstoffarmut auftreten.
Gefährlich kann es werden, wenn anaerobe Bakterien die Arbeit übernehmen. Sie verbrauchen zwar keinen Sauerstoff, bilden aber giftige Faulgase, die Fische und andere Wassertiere schädigen und zu erheblichen Geruchsbelästigungen führen. Letztlich kann der gebildete Faulschlamm zu einem "Umkippen" des Gewässers und dem Absterben der Wassertiere führen.
(Text: Rudolf Thomann Fotos: Rudolf Thomann und Holger Eilermann)