Gewässergüteklassen
Die Qualität der Fließgewässer wird über eine Beurteilung und Bestandsaufnahme der vorhandenen Organismen (Indikator- oder Zeigerorganismen) festgelegt, des sog Saprobiensystems. Die vier Gewässergütestufen des Saprobiensystems werden durch drei Zwischenstufen ergänzt, so dass eine biologische Klassifikation in sieben Stufen möglich ist.
Güteklasse I (unbelastet bis sehr gering belastet):
Reines, stets annähernd zu 100% sauerstoffgesättigtes Wasser, nährstoffarm, mäßig dicht besiedelt. Bildet das ideale Laichgewässer für SalmonidenDie Güteklasse I findet sich nur in Quellbächen und Gebieten, die nicht wesentlich durch den Menschen beeinflusst sind.Güteklasse I-II (gering belastet):
In Gewässern dieser Güteklasse findet sich eine geringe organische oder anorganische Nährstoffzufuhr, aber keine nennenswerte Sauerstoffzehrung. Die Besiedlung des Bodens ist vielfältig und dicht. In der Regel sind Gewässer der Güteklasse I- II Oberläufe von Gebirgs- und Mittelgebirgsbächen.
Güteklasse II (mäßig belastet):
In der Güteklasse II kann eine mäßige Verunreinigung bei noch guter Sauerstoffversorgung bestimmt werden. Hier findet sich eine sehr große Artenvielfalt und Individuendichte. Gewässer der Güteklasse II sind ertragreiche Fischgewässer und meist die Mittel- und Unterläufe großer Flüsse oder sommerwarme Flachlandbäche.
Güteklasse II-III (kritisch belastet):
Eine Belastung mit organischen sauerstoffzehrenden Stoffen bewirkt einen kritischen Zustand des Fließgewässers. Unter diesen Bedingungen ist aufgrund des Sauerstoffmangels ein Fischsterben möglich. Es kommt zu einem Artenrückgang bei Makroorganismen, aber zu einer Massenentwicklungen von Algen.
Güteklasse III (stark verschmutzt):
Hier findet sich eine starke organische sauerstoffzehrende Verschmutzung. Dies zieht einen sehr niedrigen Sauerstoffgehalt nach sich. Es kann zu lokalen Faulschlammablagerungen und zur Koloniebildung von fadenförmigen Abwasserbakterien kommen.
Güteklasse III-IV (sehr stark verschmutzt):
Gewässer der Güteklasse III -IV bieten nur eingeschränkte Lebensbedingungen durch starke Verschmutzung und den daraus resultierenden geringen Sauerstoffgehalt. Dies kann durch toxische Stoffe verstärkt werden.
Güteklasse IV (übermäßig verschmutzt):
Die übermäßige Verschmutzung erfolgt durch Eintrag organischer sauerstoffzehrender Abwässer. In Gewässern dieser Güteklasse sind Fäulnisprozesse vorherrschend. Sauerstoff ist über lange Zeiträume nur in sehr niedrigen Konzentrationen oder gar nicht vorhanden. Es folgt eine biologische Verödung, so finden sich hauptsächlich Schwefelbakterien oder Pilze.
Eine Übersicht über die Gewässergüte der Fließgewässer im Löninger Bereich findest du >> HIER <<.