Generalversammlung
Mt-Bericht vom 04.03.2017
Löninger Angler bestätigen alten Vorstand im Amt
- Keine neuen Erkenntnisse im Problemfall "Hase" -
Die Berichte des Vorstandes über umfangreiche Gewässerpflegemaßnahmen und Aktivitäten für den Tier- und Naturschutz standen im Mittelpunkt der Generalversammlung des Löninger Fischereivereins im Saal Lüdeke-Dalinghaus.
Aus dem Jahresrückblick des 1.Vorsitzenden Rudolf Thomann ging deutlich hervor, dass die aufwendigen Arbeiten zur Herstellung der Zuwegung und der Uferböschung am Elberger See unter Einsatz schweren Gerätes und die Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Biotops am Bunner Hasealtarm den Schwerpunkt der Vereinsarbeit im vergangenen Jahr gebildet haben.
In Abstimmung mit dem Landkreis und dessen anteilmäßiger finanzieller Unterstützung hätten die Abholzungsarbeiten, die Entschlammung des Altgewässers und die Herstellung einer erweiterten Anbindung an den Altarm im Januar und Februar 2016 durchgeführt werden können. Das angefallene Strauch- und Astwerk sei als Benjeshecke für die Vogelwelt als Nahrungs- und Nistrevier auf der Uferböschung des Gewässers, das als Laichzone für Fische nicht beangelt werden dürfe, aufgeschichtet worden.
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen, Gesprächen mit den zuständigen Behörden und mehrerer spektakulärer Aktionen in der Presse zeichne sich immer noch keine Verbesserung des schlechten Zustandes der Hase, für die der Verein jährlich fast 3.000 Euro an Pacht bezahle, ab. Auf die Verbesserungsvorschläge im Generalgewässerentwicklungsplan für die Hase, der im Sommer 2017 vorliegen solle, sei man gespannt.
Mit Interesse, so der Vorsitzende, verfolge der Fischereiverein die Renaturierungsmaßnahmen am Löninger Mühlenbach, für die von der Stadt umfangreiche Kompensationsflächen angekauft worden seien. Über eine Länge von etwa einem Kilometer sei der Bach schon wieder in seinen Urzustand zurückversetzt worden. Weitere Strecken würden seien in Planung. "Der Löninger Fischereiverein verfolgt zwar die Maßnahmen aufmerksam und begrüßt sie ausdrücklich, da hier der Natur ein wertvoller Lebensraum zurückgegeben wird. Finanziell ist der Verein hier aber nicht beteiligt", betonte Thomann. Bei den Planungen sei allerdings Dr. Jens Salva, der Fischereibiologe des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, wesentlich eingebunden gewesen. Von dem Projekt würde nicht nur die Stadt Löningen profitieren, da sie das Problem Kompensationsflächen über viele Jahre hinweg gelöst habe. Auch einigen Landwirten käme das Projekt zugute, die zum Teil landwirtschaftlich minderwertige Flächen gegen höherwertige eintauschen konnten.
Auf eine zufriedenstellende finanzielle Situation des Löninger Fischereivereins wies Geschäftsführer Peter Wietstock in seinem Jahresrückblick hin. Eine Beitragserhöhung sei, falls es keine unerwarteten Probleme gebe, in den nächsten Jahren nicht vorgesehen. Während der Mitgliederstand der Seniorenabteilung 2016 angestiegen und auch die Resonanz an den Fischerlehrgängen konstant geblieben sei, sei es in der Jugendabteilung - wohl nicht zuletzt wegen des Umgangs mit den digitalen Kommunikationsmedien - zu einem Mitgliederrückgang gekommen. Diesen Rückgang beklagten allerdings mittlerweile viele Vereine. Es sei sehr bedauerlich, dass hier für viele Kinder und Jugendliche Naturnähe und -erleben weitgehend verloren gingen.
Eine besondere Ehrung gab es für Rudolf Thomann durch den Präsidenten des Sportfischerverbands im Landesfischereiverband Weser-Ems, Bernhard Pieper aus Papenburg, der ihm die goldene Verbandsehrennadel überreichte. Er habe 18 Jahre lang als Vereinsvorsitzender gearbeitet und leite seit fast 30 Jahren die Kurse zur Vorbereitung auf die Fischerprüfung. Die silberne Ehrennadel des Verbandes erhielten Wilfried Kerperin und Günter Ostermann für ihre über 20jährige Mitarbeit im Vereinsvorstand als Sportwart bzw. Gewässerwart.
Einigkeit und Zufriedenheit mit der bisherigen Arbeit des Vorstandes demonstrierten die Vereinsmitglieder bei der Neuwahl des geschäftsführenden Vorstandes, die fast einstimmig Rudolf Thomann als 1.Vorsitzenden, Karl-Heinz Lewerenz als 2.Vorsitzenden und Peter Wietstock als Geschäftsführer für drei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigten. Auf Vorschlag des geschäftsführenden Vorstandes wurden Werner Tesch als 2. Geschäftsführer, Uwe Engfer und Günter Ostermann als Gewässerwarte, Jürgen Frilling und Friedhelm Rensen als Sportwarte und Markus Beintken und Dieter Schewe als Jugendwarte wiedergewählt. Für den aus dem Vorstand ausgeschiedenen Gewässerwart Karl-Heinz Jankowai, der seit 2002 im Vorstand mitgearbeitet hatte, wurde Thomas Streekmann zum neuen Gewässerwart gewählt.
Die silberne Ehrennadel für 20jährige Vereinsmitgliedschaft erhielten Josef Burlage, Miko Lohe, Frank Möhlenkamp, Wilhelm Schulte und Michael Zimmermann. Für 30jährige Vereinszugehörigkeit wurden Bernd Grever, Hans Lücking, Manfried Mertens und Otto Stagge mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Mt-Bericht vom 13.03.2017
Fischereiverein investiert 7500 Euro für Aalbesatz
- Jungangler auch für Naturschutz aktiv -
In seinem Jahresbericht informierte der Gewässerwart des Löninger Fischereivereins, Karl-Heinz Jankowai, die Generalversammlung (MT
berichtete darüber) ausführlich über die im Jahr 2016 durchgeführten Besatz- und Gewässerpflegemaßnahmen unter besonderer Rücksichtnahme auf den Tier- und Naturschutz.
Über 400 Arbeitsstunden hätten die Vereinsmitglieder für die Pflege der zahlreichen Gewässer im vergangenen Jahr geleistet und über 11000 Euro seien für Besatzmaßnahmen aufgewendet worden. An dem Förderprogramm des Landes Niedersachsen, das aus Landes- und EU-Mitteln zum Erhalt des Aalbestandes seit einigen Jahren einen Zuschuss von 60% gewährt, werde man sich auch in 2017 wieder beteiligen und für 7.500 Euro ca. 11.000 Jungaale in einer Größenordnung bis zu 10 cm auf alle Vereinsgewässer verteilen. Dieses sei der höchste Betrag, den der Löninger Fischereiverein jemals allein für den Aalbesatz aufgewendet habe. Mit dieser kostenintensiven Maßnahme, die in ähnlicher Form bereits schon seit vielen Jahren durchgeführt worden sei, solle der Aalbestand in den Vereinsgewässern auf Dauer gesichert werden.
Aus der Fangstatistik ginge hervor, dass 2016 der Fang von Welsen aus der Hase mit 155 gemeldeten Fischen wieder deutlich angestiegen sei. Um eine übermäßige Vermehrung dieses gefräßigen Raubfisches zu verhindern, habe die zuständige Behörde in Niedersachsen das gesetzliche Mindestmaß für den Wels für drei weitere Jahre aufgehoben, berichtete der Gewässerwart. Jeder gefangene Wels, gleich welcher Größe, sei der Hase zu entnehmen, in die Fangmeldung einzutragen und dürfe nicht in andere Gewässer umgesetzt werden.
Um ihre Kenntnisse im Besatzmanagement zu erweitern, hätten die Gewässerwarte des Löninger Fischereivereins in Bremen an einer Fortbildung unter Leitung des bekannten Fischereibiologen Prof. Dr. Arlinghaus, Professor für Integratives Fischereimanagement am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Potsdam, über sinnvolle Besatz- und Hegemaßnahmen teilgenommen.
Sportwart Friedhelm Rensen wies in seinem Bericht auf problemlose und bei guter Beteiligung durchgeführte Gemeinschaftsangeln hin. Der aus dem Hegefischen für einen guten Zweck erwirtschaftete Überschuss in Höhe von 670 Euro sei wieder für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt worden. Erfolgreichste Teilnehmerin am Damenangeln sei 2016 Monika Frilling geworden. Bei den Gemeinschaftsangeln erzielte Holger Eilermann das beste Ergebnis vor Geoffry Blömer und Markus Beintken. Der Fang des schwersten Fisches während der Vereinsveranstaltungen gelang Horst Seiler mit einem Hecht im Gewicht von 4.340 Gramm.
Über die ständigen Bemühungen des Löninger Fischereivereins, die Jungangler mit in den Tier- und Naturschutz einzubinden, berichtete Jugendwart Markus Beintken. Die Mitglieder der Jugendgruppe hätten nicht nur geangelt, sondern auch Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse gebaut, sich an biologischen Wasseruntersuchungen beteiligt und Hilfe bei der Organisation diverser Vereinsveranstaltungen geleistet. Auch an der Ferienpassaktion des Stadtjugendringes hätte der Löninger Fischereiverein teilgenommen und mit rund 20 Jungen und Mädchen im Merschgraben die Unterwasserwelt der Kleinlebewesen im Gewässer erforscht.