Situation der Hase
Ökologische Situation der Hase
Zu einem Info-Treffen zur Situation der Hase hatte, stellvertretend für die Vereine der Fischerei- und Gewässerschutzvereinigung(FUG), der Fischereiverein Löningen Vertreter von Behörden, Vereinen und Verbänden in die Vereinsgaststätte Lüdeke-Dalinghaus eingeladen.
Zahlreiche Vertreter der Landkreise Cloppenburg und Emsland, des NLWKN, der Hasewasseracht, der Landwirtschaft, der Jägerschaft, des Vereins zur Revitalisierung der Haseauen, der Hasetal Touristik GmbH und natürlich der Fischerei waren der Einladung gefolgt.
Der Vorsitzende Rudolf Thomann trug die Sorgen der Angler den Experten vor. Der Wasserstand der Hase sei oft zu niedrig, die Struktur des Flusses, der zwischen Essen und Löningen wie ein Kanal anmutet, ausgesprochen schlecht.
Thomann betonte, es müsse im Konsens mit allen interessierten Gruppen um Verbesserungen gerungen werden. Gehölze entlang des Ufers könnten helfen, die Struktur zu verbessern, und Sohlschwellen könnten bewirken, die rasante Fließgeschwindigkeit zu verlangsamen und den Wasserstand zu erhöhen.
Der Zustand der Hase sei in den 50er Jahre von allen Interessensgruppen genau so gewollt und herbeigeführt worden. Jetzt fehle das Geld, um eine großzügige Revitalisierung des Flusses in Angriff zu nehmen. Dennoch einigten sich die Diskutanten, mit kleinen Schritten direkt vor Ort Verbesserungen herbeizuführen. Geht es nach dem Willen der Runde, soll das Niedersächsische Landesamt für Wasserwirtschaft, und Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Koordination übernehmen.
Die Landwirtschaft würde eine Erhöhung des Wasserstandes mittragen, erklärte Kreislandwirt Willi Willoh (Ortslandvolkverband Löningen), und die Jäger wollen "nicht nur körperlich" bei konkreten Maßnahmen helfen, bot Rainer Diekmann (Kreisjägerschaft Cloppenburg und Landwirtschaftlicher Verein Löningen)an. Unterm Strich wollen alle die "Politik der kleinen Schritte" mittragen.
Touristische Nutzung der Hase
Angesprochen wurde die touristische Nutzung der Hase. Alle Beteiligten machten deutlich, dass sie nichts gegen eine geregelte und gemäßigte Nutzung der Hase durch Kanu- oder Bootsfahrer haben. Boote von gewerblichen Verleihern sind registriert und werden überwacht. Probleme entstünden lediglich durch private Bootsfahrer, besonders an bestimmten Feiertagen.
Einig waren sich allerdings alle Beteiligten darin, dass die Floßfahrten auf der Hase mit sanftem Tourismus nichts zu tun haben. Sie haben ausschließlich den Charakter von Gesellschaftsfahrten mit reichlichem Alkoholgenuss und kilometerweit reichender Partymusik. Flöße dienten in keiner Weise dem Naturerleben, sondern widersprächen sämtlichen Umweltgedanken und auch der Intention, das Hasetal touristisch als Naturraum zu vermarkten, machten mehrere Teilnehmer deutlich.
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es höchste Zeit sei, die Floßfahrten zu reglementieren und dem "Ballermann auf der Hase" Einhalt zu gebieten.
Der Landkreis Emsland als Genehmigungsbehörde und die Hasetal-Touristik GmbH kündigten Reglementierungen an.
Die Vertreter der Fischerei forderten allerdings ein völliges Verbot der Flöße, wie es auf anderen Flüssen, z.B. der Hunte, schon besteht.