Generalversammlung
Pressebericht vom 25.02.2019( Thomann)
Fischereiverein Löningen mit positiver Bilanz
- Hoffnung auf Verbesserung des Hasezustandes -
Die Berichte des Vorstandes über umfangreiche Gewässerpflegemaßnahmen und Aktivitäten für den Tier- und Naturschutz standen im Mittelpunkt der Generalversammlung des Löninger Fischereivereins im Saal Lüdeke-Dalinghaus. Auch über die zukünftige Umstrukturierung des Vorstandes informierte der 1. Vorsitzende des Vereins.
Schon seit über 20 Jahren hat der Fischereiverein Löningen immer wieder den Zustand der Hase bemängelt: den häufig niedrigen Wasserstand, die Tiefenerosion, die steilen Abrisskanten, Auflandungen der Böschungen, die starke Strömung und die zunehmende Eintiefung der Gewässersohle. Mitte Februar wurde vom UIH Planungsbüro in Höxter nun endlich der im Auftrag des NLWKN erstellte Gewässerentwicklungsplan "Hase" vorgestellt, der alle Defizite, die von den Anglern immer wieder beklagt wurden, in vollem Umfang bestätigt. "Als erste Maßnahme plant nun im Sommer der NLWKN in einem Teilbereich den Einbau von Strömungslenkern durch Dreiecksbuhnen aus Totholz und Steinmaterial, um die Strömung zum Pendeln zu bringen und unterschiedliche Tiefen und Strömungsverhältnisse zu schaffen", freute sich Rudolf Thomann, der Vorsitzende des Fischereivereins.
Auf eine gute Zusammenarbeit des Löninger Fischereivereins mit dem Landkreis Cloppenburg verwies der Vorsitzende bei der Ausweisung des Landschaftsschutzgebiets "Südradde", das dem Schutz der Wiesenvögel dient. Hier sollen Fischereizonen eingerichtet werden, in denen weiterhin eingeschränkt das Angeln auch in der Brut- und Setzzeit vom 1.4. bis 15.7. erlaubt werden soll. Im Gegenzug verpflichtet sich der Verein, das Betretungsverbot der Wiesen in dieser Zeit zu beachten und zu kontrollieren.
Der diesjährige Fischerlehrgang sei mit 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wieder rasch ausgebucht. Besonders erfreulich sei, dass zehn Jugendliche und vier Damen am Kurs teilnähmen. Alle Teilnehmer hätten sich verpflichtet, nach abgelegter Prüfung dem Verein beizutreten.
Der Verein habe auch in diesem Jahr wieder an der Ferienpassaktion des Stadtjugendringes teilgenommen. Bei einer Führung an den Ahlhorner Fischteichen hätten die Kinder viele Infos über die Entstehung und Organisation der Anlage erfahren.
Im November sei in Zusammenarbeit mit der Sozialen Arbeitsstätte Altenoythe eine Pflanzung von bienenfreundlichen Pflanzen auf einer Fläche der Stadt Löningen am Altarm Schelmkappe durchgeführt worden. Dafür habe der Verein von verschiedenen Stellen viel Lob erhalten. Eine ähnliche Pflanzung solle im Frühjahr dieses Jahres an einigen Gewässern wiederholt werden.
Der 1. Vorsitzende gab bekannt, dass man schon kurz nach den letzten Vorstandswahlen 2017 Überlegungen zur künftigen Zusammensetzung des Vorstands ab dem Jahr 2020 angestellt habe. Dann müssten von den elf Funktionen im Vorstand sechs neu besetzt werden; darunter der gesamte geschäftsführende Vorstand, der sich aus dem 1. und 2. Vorsitzenden sowie dem Geschäftsführer zusammensetzt. Fast alle diese Vorstandsmitglieder hätten dann mindestens zehn Jahre, einige über 30 Jahre, der Geschäftsführer sogar 50 Jahre dem Vorstand angehört. Schon früh habe man sich auf die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern gemacht. Mittlerweile sei ein Jahr vor den Neuwahlen das "Schattenkabinett" fast komplett. "Viele Vereine haben mittlerweile große Schwierigkeiten, Ehrenamtliche zu finden, die sich engagieren wollen", so der Vorsitzende. Er bedankte sich bei diesen Mitgliedern, aber auch bei den Personen, die sich frühzeitig auf die Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern gemacht hätten.
Um die langjährige Vereinstreue anzuerkennen, habe man beschlossen, alle Mitglieder, die mindestens 60 Jahre dem Verein ununterbrochen angehörten, beitragsfrei zu stellen. Friedel Kenning, Günter Hölzen und Peter Wietstock wurden mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Lebhaft diskutiert wurden einige Anträge, die sich auf die Gewässerbewirtschaftung und Besatzmaßnahmen bezogen. Alle Anträge wurden von den Versammlungsteilnehmern mit Mehrheit nicht befürwortet bzw. als erledigt betrachtet. Wegen der beantragten Entschlammung des Haseknies wird durch den Vorstand vom Umweltamt des Landkreises Cloppenburg, das dieses Vorhaben schon im Vorjahr als nicht genehmigungsfähig eingestuft hatte, eine erneute Stellungnahme angefordert.
Auf eine gesunde finanzielle Situation des Löninger Fischereivereins wies Geschäftsführer Peter Wietstock in seinem Jahresrückblick hin. Eine Beitragserhöhung sei in den nächsten Jahren nicht vorgesehen. Der Mitgliederstand in der Seniorenabteilung sei in etwa gleichbleibend. Auch die Resonanz an den Fischerlehrgängen sei gut, so dass Bewerber sogar abgewiesen werden müssten, da der Kurs relativ schnell ausgebucht gewesen sei. Der Mitgliederstand in der Jugendabteilung sei nach wie vor nicht zufriedenstellend. Diesen Rückgang beklagten allerdings mittlerweile viele Vereine. Es sei sehr bedauerlich, dass hier vielen Kindern und Jugendlichen Naturnähe und -erleben weitgehend verloren gingen. Durch entsprechende Angebote versuche man, diesem Trend entgegenzuwirken.
Die silberne Ehrennadel für 20jährige Vereinsmitgliedschaft erhielten Wassili Gorr, Valerie Miller, Holger Nordmann, Alexander Völker und Georg Wendler.
Frank Bially, Thomas Grever, Johannes Olliges, Franz-Josef von Wahlde und Johannes Willen wurden für 30jährige Vereinsangehörigkeit mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Pressebericht vom 05.03.2019( Thomann)
- Jungangler auch aktiv im Vogel- und Insektenschutz -
- Anlage von Blühstreifen und Totholzhecke geplant -
In ihren Jahresberichten informierten mehrere Vorstandsmitglieder des Löninger Fischereivereins die Generalversammlung (MT berichtete darüber) ausführlich in ihren Rechenschaftsberichten über Arbeiten und Aktivitäten im Jahr 2018. Im Mittelpunkt standen durchgeführte Besatz- und Gewässerpflegemaßnahmen sowie das Heranführen an die Natur und die Umweltbildung im Rahmen der Jugendarbeit.
Knapp 300 Arbeitsstunden hätten die Vereinsmitglieder für Pflegearbeiten an den zahlreichen Gewässern im vergangenen Jahr geleistet, berichtete der Gewässerwart Thomas Streekmann. An dem Förderprogramm des Landes Niedersachsen, das aus Landes- und EU-Mitteln zum Erhalt des Aalbestandes seit einigen Jahren einen Zuschuss von 60% gewährt, werde man sich auch in 2019 wieder beteiligen und wie im Vorjahr wieder für 8000 Euro ca. 11.000 Jungaale auf die Vereinsgewässer verteilen. Mit dieser kostenintensiven Maßnahme, die in ähnlicher Form bereits schon seit vielen Jahren durchgeführt worden sei, solle der Aalbestand in den Vereinsgewässern auf Dauer gesichert werden. Insgesamt seien die Vereinsgewässer mit Fischen im Wert von etwas über 11.000 € besetzt worden.
Aus der Fangstatistik ginge hervor, dass 2018 der Fang von Welsen aus der Hase mit 106 gemeldeten Fischen ein gleichbleibend hohes Niveau habe. Um eine übermäßige Vermehrung dieses großen Raubfisches zu verhindern, habe die zuständige Behörde, der Fischereikundliche Dienst beim Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), schon vor einigen Jahren das gesetzliche Mindestmaß für den Wels aufgehoben. Diese Regelung gelte auch weiterhin. "Jeder gefangene Wels, gleich welcher Größe, ist der Hase zu entnehmen, in die Fangmeldung einzutragen und darf nicht in andere Gewässer umgesetzt werden", appellierte der Gewässerwart an die Vereinsmitglieder", hierfür müssen wir gesonderte Meldungen an den Landesfischereiverein abgeben." Insgesamt gesehen seien die Fänge im vergangenen Jahr bei einigen Fischarten rückläufig gewesen, woran wohl auch die extreme Sommerhitze ihren Teil beigetragen habe.
Sportwart Friedhelm Rensen wies in seinem Bericht auf problemlose und bei guter Beteiligung durchgeführte Gemeinschaftsangeln hin. Der aus dem Hegefischen für einen guten Zweck erwirtschaftete Überschuss in Höhe von 700 Euro sei erneut für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt worden. Erfolgreichste Teilnehmerin am Damenangeln, das wieder eine gute Beteiligung aufwies, sei 2018 Kiejara Blömer geworden. Bei den Gemeinschaftsangeln erzielte Birgit Blömer. Der Fang des schwersten Fisches während der Vereinsveranstaltungen gelang Jürgen Frilling mit einem Zander im Gewicht von knapp 7000 Gramm.
Um die etwa 100 Jungangler des Löninger Fischereivereins in die Natur- und Tierschutzmaßnahmen mit einzubinden, hätten die Jugendwarte auch 2018 wieder zahlreiche Aktionen durchgeführt und den Teilnehmern hieran Punkte für einen Angelausflug gutgeschrieben, berichtete Jugendwart Markus Beintken. Die Mitglieder der Jugendgruppe hätten im letzten Jahr nicht nur geangelt, sondern auch Nistkästen für Singvögel und Fledermäuse gebaut und aufgehängt und während der jährlichen "Aufräumaktion" Müll gesammelt. Für das Frühjahr seien mehrere Aktionen im Naturschutz vorgesehen: An verschiedenen Gewässern sei die Pflanzung von bienenfreundlichen Pflanzen geplant. Damit werde die im letzten Herbst erfolgte Pflanzung von entsprechenden Bäumen und Sträuchern ergänzt.
Auf einem mehrere hundert Meter langen Uferstreifen entlang des Altarms Schelmkappe sollen eine Totholzhecke zwischen Holzpaletten sowie ein Blühstreifen angelegt werden. "Ich freue mich, dass wir hier eine effektive Zusammenarbeit zwischen dem Fischereiverein Löningen, dem Eigentümer der angrenzenden Ackerfläche sowie dem Pächter erreichen konnten. Vielleicht macht dieses Projekt woanders Mut, ähnliche Vorhaben umzusetzen", freute sich Markus Beintken.
Er bedankte sich bei den Jugendlichen für die Hilfe bei der Organisation diverser Vereinsveranstaltungen.